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Beckenboden Gespräche

Besuch in der Beckenbodenambulanz

Mein Besuch in der Beckenbodenambulanz

Beckenboden – Probleme nach Schwangerschaften

Beckenbodenprobleme nach der Geburt – das sind meine Erfahrungen

Wer sich jetzt denkt: „Warum schreibt die denn bitte über so ein intimes Thema wie den Beckenboden?“, der kann das nächste Mal an mich denken, wenn er oder sie nach „Hämorrhoiden“ googlet oder „Verstopfung“ oder ein anderem intimen Thema und froh ist, wenn er oder sie dazu ein paar sinnvolle Beiträge findet. Und das ist ja immerhin ein Mamablog hier.

Eine Frau trägt von einer Schwangerschaft und Geburt einfach in den meisten Fällen Spuren davon. Manche haben Probleme mit der Kaiserschnittnarbe, andere tatsächlich Hämorrhoiden, eine Anomalie der geraden Bauchmuskeln (eine so genannte Diastase), Schwangerschaftsstreifen auf dem Bauch, der Hüfte oder an den Brüsten oder hormonellen Haarausfall.

Das ist alles nicht schön und manches bekommt man leichter in den Griff, anderes gar nicht.

Meine Probleme mit dem Beckenboden

Bei mir ist es der Beckenboden, der durch die drei Schwangerschaften und Geburten innerhalb von vier Jahren am meisten gelitten hat. Nach zwei der drei Geburten hatte ich eine Blasensenkung, da der Beckenboden bzw die Bänder durch das Pressen ausgeleiert waren und die Blase sich abgesenkt hat. Diese hat sich zum Glück von alleine zurückgebildet.

Was blieben, waren Probleme im Alltag wie Urinverlust unter Belastung (Husten, Niesen, Joggen, Trampolin springen). Puh, fieses Thema und auch echt unangenehm als junge Frau. Daher habe ich alles Erdenkliche getan, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Wie wollte ich den Beckenboden wieder fit bekommen?

Als Rückbildung habe ich zweimal CANTIENICA® gemacht. Ich war dafür in einer Hebammenpraxis, aber es gibt auch Programme für zuhause mit CD.

Das war nicht schlecht und mit Sicherheit auch toll für den Beckenboden. Das Problem ist nur, dass ich es immer nur einmal pro Woche gemacht habe und der Kurs dann irgendwann zu Ende war. Der Beckenboden ist aber ein Muskel, der regelmäßig trainiert werden muss. Da ich mit der Methode nach dem Kurs nicht weiter trainiert habe, kann ich daher nicht sagen, ob es langfristig geholfen hätte.

Zusätzlich war ich bei der Physiotherapie und habe nach dem Tanzberger-Konzept trainiert. Aber auch das waren nur wenige Termine und es konnte ja auch nicht kontrolliert werden, ob ich die Übungen tatsächlich korrekt ausführe, weil sich die Anspannung im Körperinneren abspielt.

Ansonsten habe ich auch Yoga und Pilates gemacht, weil das beides Sportarten sind, die den Beckenboden stärken. Da ich immer nur einmal pro Woche trainiere, ist das sicherlich auch nicht schlecht, aber es war nicht ausreichend, um den Beckenboden richtig fit zu bekommen.

Ich hatte dafür Kurse über die VHS und ein Pilates-Studio direkt gemacht. Wenn Ihr das zeitlich nicht schafft, könnt ihr auch mit Hilfe einer Yoga-DVD oder einer Pilates-DVD zuhause Übungen machen. Natürlich könnt ihr auch eine spezielle DVD kaufen und diese Übungen machen – wichtig ist einfach, dass man den Muskel regelmäßig trainiert.

Einmal pro Woche ging ich Walken, was ja eigentlich gut sein soll für den Beckenboden. Leider war mein Beckenboden dafür auch zu schwach und je nach Tagesform war ich froh über meine Slipeinlage…

Meine Probleme im Alltag – dass ich Probleme beim Niesen und Husten hatte – wurden zwar besser. Aber unter Belastung (Rennen und Springen) hielt der Beckenboden die Blase immer noch nicht dicht.

Daher versuchte ich auch mit speziellen Gewichten, mit denen man den Beckenboden trainieren kann. Ich hatte das Set von Elanee. Das Problem war, dass ich die Gewichte an manchen Tagen sehr gut halten konnte, an anderen gar nicht. Irgendwie kam ich damit auch nicht voran. (Übrigens könnt ihr dafür auch normale Liebeskugeln nehmen, das ist deutlich billiger als solche speziellen Sets.)

Meine täglichen Anspann-Übungen führten zwar dazu, dass mein Problem nicht schlimmer wurde. Die Senkung war weiterhin weit, im Alltag hatte ich keine Probleme. Aber meine Jogg-Versuche musste ich immer wieder schnell abbrechen. Ich hatte Angst, ob durch meine Senkungen vielleicht die Bänder des Beckenbodens ausgeleiert waren und ich vielleicht gar keine Kräftigung mehr möglich war.

Der Weg zur Beckenbodenambulanz

Ich wusste nicht mehr weiter und fing an, nach Beckenbodenambulanzen zu googlen. Ich hatte großes Glück und fand in der Nähe eine solche in einer Frauenklinik. Das ist gar nicht so leicht, da diese manchmal „Beckenbodenambulanz“ heißen, mal „Inkontinenzsprechstunde“ oder „urogynäkologische Sprechstunde“. Gebt nicht so schnell auf und fragt sonst eventuell auch bei Frauenärzten, Hebammen oder in einer Frauenklinik nach. Manchmal ist der Internetauftritt einfach nicht so gut aufgebaut, dass man das Angebot schnell findet. Aber es gibt tatsächlich viele solcher Stellen!

Ich war übrigens in der Beckenbodenambulanz hier.
(Ich war in der Harninkontinenz-Sprechstunde. Es gibt aber auch eine Stuhlinkontinenz-Sprechstunde, falls ihr eher „in diese Richtung“ Probleme habt. Findet ihr beide unter dem angegeben Link.)

Einen Termin konnte ich sofort ausmachen und brauchte dann lediglich noch eine Überweisung von meinem Frauenarzt.

Ein zweites Kontinenz- und Beckenbodenzentrum in Karlsruhe ist im Städtischen Klinikum. Hier kommt ihr zu der Seite.

Zwei Monate später war es soweit. Ich erschien aufgeregt zum Termin und war sehr gespannt.

Ich muss ehrlicherweise sagen, dass der Besuch dort eher unangenehm war. Die Ärztin und Assistentin waren unglaublich nett. Aber nichtsdestotrotz gab es eine Menge Untersuchungen, da der Beckenboden genau untersucht wurde. Meine Blase wurde befüllt und entleert und es gab noch eine Menge anderer Tests. Also macht euch nichts vor, der Besuch ist nicht so toll, allerdings hatte ich mein Ziel vor Augen: Ich wollte meine Jogging-Karriere nicht mit 36 Jahren abschließen. Ich wollte nicht nie mehr Trampolin springen und nie mehr auf einen Bus rennen können ohne Angst zu haben, dass ich Urin verliere.

Letztendlich wurde bei mir einfach festgestellt, dass mein Beckenboden extrem schwach ist und ich bei den Anspannübungen falsch trainiere (warum auch immer ist das bei mir eher ein Pressen, was natürlich kontraproduktiv ist, da ich den Beckenboden durch mein Training so SCHWÄCHE und nicht kräftige.).

Ich habe auf Rezept ein Biofeedbackgerät bekommen. Das ist im Prinzip genau so etwas hier. Das ist eine Sonde, die vaginal eingeführt wird und jede noch so kleinste Anspannung wird dann auf einem Display angezeigt. Hier findet ihr noch mehr Informationen zu diesem Training.

Damit sollte ich am besten täglich trainieren. Das schaffe ich leider nicht, aber man muss die zehn Minuten auch erst einmal finden, die man wirklich ungestört alleine hat. Ich muss immer 12 Sekunden maximal anspannen und dann 6 Sekunden entspannen.

Genau das ist auch der Unterschied zu den Gewichten. Dort spannt man immer an, aber hat keine Pausen. Diese sind laut der Ärztin in der Beckenbodenambulanz aber wichtig, da sie zum Muskelaufbau dazugehören. Klar, so kennt man es auch vom Krafttraining im Fitnessstudio: Mehrere Wiederholungen, Pause, wieder mehrere Wiederholungen. Und das in einigen Sätzen – genau so ist auch das Beckenbodentraining mit dem Gerät aufgebaut.

Ich habe es in vier Monaten – wobei ich einen Monat gar nicht trainieren konnte, weil ich drei Wochen krank war und eine Woche aus „weiblichen“ Gründ ausfiel – geschafft, dass ich wieder 2.5 km am Stück joggen kann ohne Urin zu verlieren. Das war vorher anders, da hatte ich sogar ab und zu beim Walken Probleme. Für mich ist das ein riesiger Erfolg, den ich so nicht für möglich gehalten hätte.

Mein Ziel ist es, irgendwann wieder zehn Kilometer zu joggen und ich denke, mit Hilfe dieses Geräts bin ich auf einem sehr guten Weg dahin. Aber wie immer gilt: Man muss regelmäßig etwas machen, sonst bringt es nichts.

An dieser Stelle möchte ich für das Beckenbodengerät „Emy“ von der Firma Fizimed Werbung machen. Dieses Gerät funktioniert genau wie die Sonde, die mir von der Beckenbodenambulanz verschrieben wurde. Seit ich es wieder zurückgeben musste, trainiere ich daher mit Emy und bin sehr begeistert von der Sonde und der dazugehörigen App. Daher bin ich aus Überzeugung eine Kooperation mit der Firma eingegangen und spreche offen darüber, wie toll ich die Firma finde. Wer mit meinem Code „Muttiversum20“ bestellt, erhält einen Rabatt von 20 Euro und ich bekomme einen kleinen Anteil von Fizimed für meine Empfehlung. Hier kommt ihr direkt zum Shop.

Es gibt übrigens auch eine kostenlose App mit Beckenbodenübungen, die ihr einfach umsonst auf euer Handy laden könnt. Sie heißt „Emy – Beckenbodentrainer“ und leitet euch ohne Sonde mit 20 Spielen in 5 Kategorien bei euren Kontraktionen an.

** Alle Links zu Amazon sind Affiliate-Links. Der Beitrag enthält Werbung.**

Hier findet Ihr Informationen über mich.

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Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Jessica

    Hat sich durch das Biofeedbackgerät auch deine Senkung wieder behoben oder half es ausschließlich gegen die Inkontinenz?
    Falls deine Blase wieder zurück an Ort und Stelle ist, wüsste ich liebendgern, wie du das geschafft hast. Lieber Gruss Jessica

    1. llilla

      Hallo Jessica! Die Senkung ging nach ein paar Wochen wieder weg. Ich habe aber auch sehr viel Beckenbodentraining gemacht und war auch in der Krankengymnastik.

  2. Alinsche

    Hallo Llilla!
    Wie schnell nach der Geburt hat sich denn deine Blase gesenkt? Und wie hast du es bemerkt? Hattest du Schmerzen und / oder war es sichtbar (Handspiegel)?
    Warst du mit der beckenbodenbulanz in Karlsruhe zufrieden?
    Ich bin bereits am Ende des rückbildungskurses (online wegen Corona), habe aber ebenfalls das Gefühl die Übungen falsch auszuführen.
    Ich habe Beckenbodenschmerzen und bin mir sicher, dass eine Senkung (von was auch immer) bereits stattgefunden hat.
    Dass sich deine Senkung zurückgebildet hat macht mir Mut. Vielen Dank für diesen Beitrag.
    Viele Grüße

    1. llilla

      Ja, die Senkung war sichtbar und ich war sehr zufrieden bei der Beckenbodenambulanz. Ganz viel Erfolg bei deinem Weg, du packt das auch!

  3. Sophia

    Tausend Dank für das Teilen deiner Erfahrungen! Mir geht es ähnlich und ich gehe das Thema Beckenboden jetzt endlich an. Fühle mich total gut aufgehoben in einer Beckenbodenpysiopraxis, aber die Hüllen muss man schon fallen lassen. Andererseits auch echt schade, dass man darüber so wenig findet und sich so schämen muss. Glücklicherweise höre ich von immer mehr Frauen, die damit auch zu kämpfen haben, wenn ich davon berichte und so fühle ich mich nicht mehr so allein.

    Vielen Dank für alle hilfreichen Tips, deine Offenheit und deinen Mut. Großartig! Ich hoffe, dass man bald auch mal Fotos von einer Senkung googeln kann, ohne dass man gleich schief angeguckt wird! Es ist nun mal unser Körper und ich hätte auch gerne gewusst, warum und was sich da so verändert hat. Ich hoffe nun wieder etwas, dass es doch vielleicht noch mal etwas besser wird! Alles Gute euch und dir.

  4. Selina

    Hallo Llilla,
    Ich weiß nicht ob du gestillt hast, wenn ja, hast du eine Besserung gespürt, als du abgestillt hast? Ich bin jetzt 16 Wochen pp und an meiner Blasensenkung hat sich leider noch nichts getan 🙁

    1. llilla

      Bei mir wurde es nach ein paar Wochen besser. Bitte kümmere dich um einen Termin in der Beckenbodenambulanz, dort wird dir sicher am besten geholfen werden. Viel Erfolg dabei und ich drücke Daumen, dass es dann schnell besser wird!

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